Spürbare Verbesserungen in der frühkindlichen Bildung in Sachsen hat ein breites Bündnis aus Trägern von Kindertageseinrichtungen gefordert. Unter dem Motto „Starke Kitas für starke Kinder“ starteten die Akteure am 25. April eine Kampagne in Dresden.

Eine auskömmliche Finanzierung, Sicherung des Personalstandes in den Einrichtungen Investitionen, Ausbildungsoffensiven sowie Stärkung der Familienarbeit sind nur einige Forderungen des Bündnisses. „Der Freistaat muss seiner Verantwortung nachkommen und die frühkindliche Bildung als Investitionen in die Zukunft begreifen“, sagte der derzeitige Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen und AWO-Landesgeschäftsführer David Eckardt. Mindestens die Landesmittel müssten auf dem jetzigen Niveau gehalten werden, „sodass qualitativ verbesserte Kindertagesbetreuung für Kommunen finanzierbar und für Eltern bezahlbar bleibt“, betonte Eckardt.

Die Sprecherin des Graswurzelbündnisses „Die bessere Kita“, Barbara Gärtner; hob die immer stärker werdenden Anforderungen an die Teams in den Einrichtungen hervor. Das betreffe vor allem die Sprachförderung, die Gesundheitsförderung, die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund sowie die schwierigeren Lebenssituationen der Eltern. „Umso wichtiger wird es, auf die individuellen Ausgangslagen und Bedürfnisse der Kinder und Familien einzugehen“, betonte Gärtner Die leichteren Verbesserungen im Personalschlüssel seien längst nicht mehr spürbar. Zudem müsse die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte verbessert und an die veränderten Bedingungen angepasst werden.

Immer noch nicht genügend Fachkräfte

Den derzeitigen Fachkraft-Kind-Schlüssel kritisierte auch der Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen, Burkhard Naumann. Es gebe immer noch nicht genügend pädagogische Fachkräfte, um alle Betreuungszeiten ausreichend abzudecken. „Wir fordern daher einen kindgerechten Personalschlüssel auf Basis wissenschaftlicher Empfehlungen, der Kindern und Beschäftigten gleichermaßen zugute kommt“, betonte Naumann. Die Personalsituation habe auch Folgen für die Gesundheit der Beschäftigten, da zu große Gruppen mit zu vielen Kindern die pädagogischen Fachkräfte stark belasteten.

Zu dem Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder“ gehören die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen, das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“, die Gewerkschaften GEW und Ver.di sowie der Sächsische Erzieherverband. Weitere Bündnispartner unterstützen die Anliegen Im Kern geht es um deutliche Veränderungen der Rahmenbedingungen in der sächsischen Kindertagesbetreuung. Kitas seien wichtige gesellschaftliche Orte der Gemeinschaft und stiften Zusammenhalt, heißt es im sieben Punkte umfassenden Forderungskatalog des Bündnisses, der sich auch an die zukünftige Landesregierung richtet. Die Kampagne plant im Vorfeld der Kommunal- und Landtagswahl verschiedene Veranstaltungen wie eine Unterschriftensammlung und Aktionen vor dem Kultusministerium.

Andreas Schuppert

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